Eigene Herstellung von Sauerteigen, Verwendung natürlicher, bester Rohstoffe und Verzicht auf Konservierungsstoffe sind einige Stichworte aus dem Vokabular des traditionell handwerklich orientierten Konditors und Bäckermeisters Theo Brink: „Von vorgefertigten Backmischungen oder halbvorgebackenen Teigrohlingen aus der Industrie halte ich gar nichts, in meinem Betrieb lege ich größten Wert auf traditionelle backtechnische Tugenden, denn billig können wir uns nicht leisten“, erklärt der Unternehmer, der an der Oeseder Straße 106 die alteingesessene Bäckerei und Konditorei Brink-Gehrmeyer mit Backshop und Café führt.
„Wir verwenden nur beste Rohstoffe, überwiegend aus der Region. Backen braucht Zeit: Lange Teigruhezeiten, Teigführungen, Teiglingslagerung und ausgewählte Rezepturbestandteile sind notwendig, um den Backwaren eine individuelle Note in Geschmack, Farbe, Frischhaltung und eine gewisse Rösche (Knackigkeit) zu geben. |
Firmeninhaber Theodor Brink
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In vierter Generation werden bei Brink-Gehrmeyer Brötchen verkauft. Mit einem Kolonialwarenladen fing 1854 alles an.
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Exemplarisch dafür steht unser einzigartiges ‚Knackfrisches’, ein besonders knuspriges Brötchen, das aus Weizen und Roggen zu bekommen ist.“ Einige Spezialitäten-Neuheiten – neben bewährten traditionellen Rezepten – hat Thodor Brink, teils in Zusammenarbeit mit renommierten Lebensmitteltechnologen und Backmeistern aus Frankfurt und den Niederlanden, selbst entwickelt, wofür zahlreiche Experimente und Backversuche notwendig waren, bis die Produkte geschmacklich absolut top waren. Viele seiner Kreationen sind schon mit der goldenen Urkunde für beste Qualität der DLG-Prüfung ausgezeichnet worden.
Diese hervorragenden Erzeugnisse werden mit einem einzigartigen Werbekonzept vermarktet: In Anlehnung an die Varusschlacht im Teutoburger Wald zieren lustige Römer sämtliche Werbemaßnahmen wie Brötchentüten, Autos, Leuchtreklame vor dem Café bis hin zur Serviette im Cafe. „Der Wiedererkennungswert unserer Comic- Römer ist hoch und die humorvollen Situationen kommen bei den Kunden gut an.“ |
Ein großer Mitarbeiterstab von ca. 70 Kräften, im Hintergrund unterstützt von Partnerin Manuela Kipp und Mutter Anni Brink, sorgt in der Bäckerei und Konditorei, im Verkauf, im Café, im Büro und natürlich in der Logistik dafür, dass Mengen von knusprig frischen Brötchen und anderen leckeren Backwaren rechtzeitig aus dem Backofen kommen und schnell den Weg auf den Frühstücks- oder Kaffeetisch der Kunden finden. Allein zwölf gelernte Fachkräfte, die meisten schon seit vielen Jahren im Team, sind in der Produktion tätig, darunter zwei Bäcker- und zwei Konditorenmeister sowie zwei Auszubildende. Sie backen allmorgendlich, an 364 Tagen im Jahr, ab 3.00 Uhr früh die beliebten Brötchen, Brote, Kuchen und Torten, für die der Betrieb über Georgsmarienhütte hinaus bekannt ist.
Dabei hat sich Theo Brink immer davor gehütet, ins Filialgeschäft der Vorkassenzone Supermarkt einzusteigen. „Wir wollen unabhängig bleiben und uns nicht in unser Konzept hineinreden lassen“, erklärt er sein unternehmerisches Credo. Deshalb hat er sich auch auf Lieferservice spezialisiert, beliefert jeden Tag mehrere Kunden, seine beiden eigenständigen Filialen an der Wellendorfer Straße in Dröper, am Marktplatz in Kloster Oesede und am Eschweg (Oesede Nord) sowie zahlreiche private Kunden mit frischen Backwaren.„Und deshalb bilden wir auch regelmäßig aus, nicht nur Bäcker und Konditoren, sondern auch Bäckerei- und Konditoreifachverkäuferinnen.“ |
In den 60-er Jahren führten Anni
und August Brink neben der Bäckerei ein IFA-Lebensmittelgeschäft und eine Gaststätte. |
Am 18.01.1973 wurde ein für damalige Verhältnisse moderner Supermarkt mit integriertem Backshop eröffnet.
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Schon bei den Kleinsten weckt der Bäckermeister Interesse für sein Handwerk, indem er Kindergärten und Schulen, aber auch anderen interessierten Gruppen Besichtigungen und Führungen anbietet. Den traditionsreichen Familienbetrieb, der 1854 mit einem Kolonialwarengeschäft begann und 1885 um die Bäckerei erweitert wurde, übernahm Theo Brink, der zuvor in mehreren renommierten Unternehmen seine Ausbildungen und beruflichen Erfahrungen machte, als 24-Jähriger. Auch Landwirtschaft, ein Kohlenhandel und eine Gaststätte sicherten früher den Lebensunterhalt der Familie.
Seit 1972 betrieben die Eltern Anni und August Brink einen Supermarkt, den Sohn Theo jedoch, nachdem er den Betrieb 1991 übernommen hatte, im Folgejahr schloss, um eine Umstrukturierung des Bäckereikonzeptes vorzunehmen. 1996 eröffnete er das schmucke Café, im Sommer mit 32 einladenden Außensitzplätzen. Um die Jahrtausendwende erfolgte ein großer Anbau des Wohnund Geschäftshauses, durch das die Nutzfläche auf über 1000 Quadratmeter erweitert wurde. |
Die hochmoderne Produktion mit eigener handwerklicher Konditoreiabteilung belegt rund 500 Quadratmeter im rückwärtigen Bereich des Hauses. Zur Oeseder Straße hin sind im Erdgeschoss das Jeans- und Fashion-Geschäft MAD, ein Büro der Volksfürsorge, Friseurmeisterin Nicole Reisige und natürlich unübersehbar auf der Ecke Schoonebeekstraße das Café Brink-Gehrmeyer mit angeschlossenem Backshop eingerichtet, in der ersten Etage haben das „Oeseder Lernstudio“ mit Computerschule, Internist Dr. Denny und die Firma „Medi-Quick Krankenhausbedarf“ Büroräume angemietet, darüber haben noch vier Wohnungen ausreichend Platz gefunden.
Regelmäßig investiert der rührige Unternehmer in seinen Betrieb, sei es in neue Bäckereitechnik, um Arbeitsabläufe effizienter und rationeller zu gestalten, oder in Energiesparmaßnahmen. Erst im Jahr 2006 wurde die Bäckerei komplett nach neuesten Maßstäben der Energieeffizienz umgerüstet. Eine Kombination aus Brennwerttechnik, Solarkollektoren und Wärmetauschern nutzt die Abwärme aus Backöfen und Kühlungen so geschickt, dass für die Warmwasserversorgung praktisch keine Energiekosten anfallen. Und ein Maximumwächter, der Leistungsspitzen der großen Stromabnehmer wie Kühlhäuser regelt, hilft ebenfalls beim Energiesparen. So sorgt unternehmerischer Weitblick dafür, dass die leckeren Brink-Gehrmeyer-Brötchen trotz gestiegener Energie- und Rohstoffpreise bezahlbar bleiben. |
Das Geschäftshaus der Vorfahren hat Theo Brink – zugleich traditionsbewusst und fortschrittlich denkend – fortlaufend modernisiert und erweitert. Ein beliebter Anlaufpunkt während des Einkaufsbummels auf der Oeseder Straße ist heute das Café Brink-Gehrmeyer.
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